Lymphödem, Lipödem

Lymphödem und Lipödem sind Erkrankungen, die das Lymphsystem betreffen und zu Schwellungen in den Extremitäten führen können. Das Säulenbein und das Reiterhosen-Phänomen sind typische Symptome dieser Erkrankungen.

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Lymphödem und Lipödem

Das Lymphödem ist eine Ansammlung von Lymph-Flüssigkeit im Gewebe, die durch eine Funktionsstörung des Lymphsystems verursacht wird. Es kann angeboren sein oder als Folge einer Verletzung, Infektion oder Operation auftreten.
Bei der Lymphe handelt es sich um eine körpereigene Flüssigkeit aus weissen Blutzellen («Lymphozyten») und Blutbestandteilen, wie Enzymen, Eiweissen und Blutfetten, die in speziellen Lymphbahnen zum Transport von Nährstoffen, schädlichen Substanzen und Krankheitserregern dient.
Bei eingeschränkter Transportfähigkeit entsteht ein Lymphödem mit u.a. Schwellung einzelner oder mehrerer Extremitäten. Es werden zwei Ursachen unterschieden: primäres (angeboren) und sekundäres (als Folge einer Grunderkrankung, erworbenes) Lymphödem.

Das Lipödem dagegen ist eine Erkrankung, die durch eine Ansammlung von Fettgewebe in den Beinen oder Armen gekennzeichnet ist. Es betrifft hauptsächlich Frauen und ist in der Regel genetisch bedingt.


Das primäre, angeborene Lymphödem ist deutlich seltener (< 2%) als das sekundäre und bezeichnet eine angeborene Fehlbildung des Lymphsystems, die bereits in jungen Jahren zu Beschwerden führen kann.

Das sekundäre, erworbene Lymphödem ist deutlich häufiger (> 98%) und im Gegensatz zum primären, als Folge einer zugrundeliegenden Erkrankung oder Verletzung.
Als Risiko gelten operativ oder durch Bestrahlung behandelte Erkrankungen, Traumata (z.B. nach Unfall) bzw. infektiös bedingte oder bösartige Lymphknotenerkrankungen.

Die Diagnosestellung erfolgt anhand Anamnese und klinischem Befund («Kastenzehen», «Stemmer-Zeichen»), sowie im frühen Stadium anhand zusätzlicher Ausschlussdiagnostik (z.B. Venenschwäche). Primäre Lymphödeme können mit anderen angeborenen vaskulären Fehlbildungen auftreten (z.B. Klippel-Trenaunay-Syndrom), sekundäre Lymphödeme sind meistens einseitig. Je nach Dauer und Ausprägung der Erkrankung kommt es zu Umbauprozessen mit Bindegewebsvermehrung und -verhärtung bis hin zur «Elephantiasis» (Abbildung 1).

Die wichtige Differentialdiagnose zum Lymphödem ist das Lipödem. Die Symptome des Lipödems sind ähnlich wie beim Lymphödem, einschliesslich Schwellungen und Schmerzen in den betroffenen Bereichen. Der grosse Unterschied besteht in der Form der Schwellung. So sind beim Lipödem nie die Zehen und Füsse betroffen.


Eine Vorbeugung ist schwierig, da teilweise eine genetische Neigung besteht.

Nach Operationen oder Behandlungen, die das Lymphsystem in Mitleidenschaft ziehen können, ist zur Vorbeugung eines Lymphödems eine zeitnahe Behandlung mittels Lymphdrainage oder Kompressionstherapie möglich.

Insgesamt ist es wichtig, bei Verdacht auf ein Lymphödem oder Lipödem einen Arzt aufzusuchen, um eine genaue Diagnose und geeignete Behandlung zu erhalten. Mit einer rechtzeitigen Diagnose und Behandlung können die Symptome dieser Erkrankungen erfolgreich kontrolliert werden.


Die Therapie des Lymph- und Lipödems erfolgt für beide Erkrankungen primär mittels Kompression und orientiert sich anhand der unterschiedlichen Stadien (1–3). Die Behandlung umfasst Entstauung (z.B. Lymphdrainage bei Lymphödem) und Kompression (z.B. Kompressionsverband, -strümpfe) zur Entlastung des Gewebes. Sie sollte so früh wie möglich begonnen werden, um höhergradige Stadien mit dann irreversiblen Hautschädigungen zu vermeiden.

Auch wenn ein primäres Lymphödem nicht präventiv therapiert werden kann, so kann der Verlauf durch supportive Massnahmen jedoch günstig beeinflusst werden. Beim sekundären Lymphödem ist zudem die Ursachenfindung essentiell, wodurch grundsätzlich, im Gegensatz zum primären, eine Heilungschance besteht.

Beim Lipödem kann im Verlauf bei mangelndem Effekt der Kompressionstherapie auch eine Liposukktion des Unterhautfettgewebes in Erwägung gezogen.


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